Robin Zinkmann, Marco Schönwitz, Stefan Matschuck und Staatsrat für Sport Christoph Holstein © Sven Jürgensen

Es wurde ganz still im Großen Saal des Hamburger Rathauses, als Staatsrat für Sport Christoph Holstein den auffälligen roten Umschlag öffnete und den Namen der Siegeryacht des Senatspreises der Freien und Hansestadt Hamburg und damit des German Offshore Award 2019 vorlas: Outsider. Es ist das erste Mal, dass es einem der Schiffe dieses Namens von Tilmar Hansen gelungen ist, den begehrten Award tatsächlich zu gewinnen. Bisher waren die Vorgängeryachten der aktuellen TP 52 oftmals nominiert worden, doch für den Gesamtsieg reichte es nie. „Seit den 80er Jahren und den Rennen um den berühmten Admiral’s Cup steht der Name Outsider für herausragende Erfolge im deutschen Segelsport“ betonte Staatsrat Holstein in seiner Laudatio. „Der vierte Platz beim Rolex Fastnet Race ist eine beeindruckende Leistung, die zeigt, auf welch hohem internationalen Niveau Schiff und Crew segeln.“

Zu den fünf übrigen nominierten Yachten des Preises gehörten dieses Jahr die JPK 1080 Frida von Tim Behrendt, die beim Edinburgh Race über alles nach ORC siegte, die X-41 Sportsfreund von Axel Seehafer, die den ORC-Europameistertitel in der mittleren Klasse B gewann und der Mini Lilienthal des Offshore Team Germany, mit dem Morten Bogacki beim Minitransat einen beachtlichen dritten Platz erzielte. Für ihre Erfolge bei der zum ersten Mal ausgetragenen 500 Seemeilen Double Handed Regatta „Baltic 500“ von Strande durch die Ostsee wurden zudem der Mini Mex, gesegelt von Maurice Oster und Oliver Tessloff, sowie die JPK 10.10 Hinden von Jonas Hallberg nominiert.

Staatsrat Christoph Holstein bei der Verkündung der Siegeryacht des Senatspreises, des German Offshore Awards im Großen Saal des Hamburger Rathauses © Sven Jürgensen

„Der Blick auf die Regatten, an denen die nominierten Schiffe teilgenommen haben, zeigt einen sich immer weiter verstärkenden Trend zu Events, die nur mit einer sehr kleinen Crew, häufig zu zweit oder alleine, gesegelt werden“, sagte Friedrich Hausmann, erster Vorsitzender der veranstaltenden German Offshore Owners Association, der die Preisverleihung zusammen mit „Schotti“ organisierte.
Den Life Time Award für sein seglerisches Lebenswerk nahm sichtlich gerührt Harald Baum entgegen, der dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Der passionierte Segler und Gründer von Pantaenius, der mit seiner Swan 48 Elan längst ein Urgestein der nordeuropäischen Regattaszene ist, wurde damit auch für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender des Hamburger Segel Club und der Kreuzer-Abteilung geehrt.

Carl Friedrich "Schotti" Schott, Lifetime Award-Gewinner Harald Baum und Harald Harmstorf (Ehrenvorsitzender des Hamburger Seglerverbands) © Sven Jürgensen

Den Wehring & Wolfes Jugendpreis, übergeben von Rainer Kugler, erhielt dieses Jahr die erst 23-jährige Seglerin Katrina Westphal, die auf ihrer ersten Tour als Skipperin am Steuer der Haspa Hamburg des Hamburgischen Verein Seefahrt (HVS) bravourös Schiff und Mannschaft im Rahmen des Rolex Fastnet Race rund um den berühmt-berüchtigten Felsen in der Irischen See steuerte.

"Schotti", Friedrich Hausmann, Rainer Kugler und Katrina Westphal © Sven Jürgensen

Die Ehrung der jungen Hamburger Seglerin passte zum Thema, dass sich die German Offshore Owners Association für die 13. Verleihung des Preises gestellt hatte: Frauen im Hochseesegelsport weiter zu fördern. Dazu passte auch der lebhafte Vortrag der britischen Hochseeseglerin Annie Lush, die zweimal am Volvo Ocean Race teilnahm und nun beim Offshore Team Germany unter Vertrag steht.
Einen Ausblick auf die Olympischen Spiele 2024 vor Marseille, bei denen zum ersten Mal auf einer noch nicht definierten Bootsklasse double handed Mixed-Teams auf einer Langstreckenregatta gegeneinander antreten, gab der zweimaliger Volvo Ocean Race Teilnehmer Tim Kröger, der als DSV-Trainer für die Olympia-Aspiranten zuständig ist und die nationale Qualifikation mit begleitet.

Laudatoren, Nominierte und Preisträger des German Offshore Awards 2020 © Sven Jürgensen

Für eine Überraschung sorgten die Gäste des dänischen Segelvereins Svendborg Amatör Sejlklub, die nicht nur ankündigten, erstmals beim diesjährigen Solorennen Silverrudder rund um die dänische Insel Fünen einen Preis für die beste Frau auszuloben, sondern auch Tim Kröger als Vertreter des DSV eine Wildcard für einen Startplatz beim Rennen 2020 übergaben. Nun liegt es an DSV-Coach Kröger zu entscheiden, welche deutsche Seglerin dieses Jahr unter deutscher Flagge an den Start gehen wird.
Unter den Gästen bei dem Senatsempfang waren u.a. DSV Präsidentin Mona Küppers, Offshore Team Germany Initiator Jens Kuphal und Profisegler Robert Stanjek.