Nach einer längeren Durststrecke mit enttäuschenden Ergebnissen gab es nun endlich wieder eine Medaille und ein paar Rennen, auf die ich richtig stolz war. Gleichzeitig konnte ich dank einer Kampagne von meinem Partner Cleanhub zum Welt Meeres Tag mit den über 5 Tage insgesamt ersegelten 160 Kilometern 320 kilogram Müll davon abhalten, das Meer zu erreichen.

Mit Lilian de Geus (oben rechts im Bild), mehrfache Weltmeisterin im RSX und ihrer Trainingspartnerin Maria Belen aus Peru (in Gelb) hatte ich bei der Allianz Regatta starke Konkurrentinnen und ich war glücklich mir mit ihnen bei vielen Rennen enge Kämpfe vom Start bis zur Ziellinie zu bieten. Am letzten Tag gab es wegen zu wenig Wind leider kein Medal Race. Auf den Medal Race Kurs hatte ich mich besonders gefreut hatte. Halb und Vorwind sind meine Stärken und ich hatte das Gefühl, dass ich bei einem solchen Kurs die Rennen einfacher für mich entscheiden zu können.

Am Ende werde ich dritte und kann mit meiner ersten Hempel Worldcup Medaille nach Hause fahren.

PALMA, HYERES UND EM ein Hartes Lern-Erlebnis.

Palma, Hyeres und unsere EM am Gardasee Ende Mai haben gezeigt, dass das Niveau beim iQFOiLEN im letzten Jahr extrem steil und schnell angestiegen ist. Viele Nationen haben sehr starke und große Teams aufgebaut und die 2021 Olympioniken, die vielleicht im Vorjahr noch nicht den Umstieg auf die neue Klasse gemacht hatten, sind nun auch alle voll dabei. So kam es dann das mich kleinere Fehler und Imperfektionen über den Kurs hinweg stetig Plätze kosteten. Nach einem intensiven Wintertraining wurde mir somit bei den letzten Regatten gezeigt, dass doch noch große Lücken bestehen. Und zusammen mit meiner Trainerin Olga haben wir die größten ‘Fehler-Zonen’ identifiziert und sind nun dabei, diese Zonen schnellstmöglich zu eliminieren.

Die Liste, an der wir arbeiten, ist lang und ich habe in fast allen Bereichen Verbesserungspotenzial. Neben dem Training auf dem Wasser spielt auch das Athletiktraining eine zunehmend große Rolle. Durch pumpen kann

man auf der Kreuz viele Höhenmeter gewinnen und ebenso diese Meter auf dem Vorwind auch einfacher verlieren. Das heißt, eins steht fest: Wer physisch fit genug ist, viele Pump Sets einzubringen, kann sich hierdurch einen guten Vorteil verschaffen.

So geht es jetzt in den nächsten Monaten wieder in ein intensives Trainingslager, da wir bis zur WM in Brest im Oktober noch genug Zeit haben, an allen Fronten zu arbeiten und hoffentlich bis dahin meine Leistungen noch mal richtig zu steigern. Das schlechte Ergebnis bei der EM war natürlich ich ganz schöner Schlag ins Gesicht, aber im Endeffekt hat es ich auch stark motiviert, im Training noch mehr alles zu geben.

Ich bin die nächsten 6 Wochen nun in Kiel, wo ich am DSV Stützpunkt trainiere und auch an der Kieler Woche meinen Titel vom Vorjahr verteidigen werde. Ich freu mich auf die nächsten Monate intensiver Arbeit und bin gespannt, was ich bis zur WM rausholen kann.

Lena Erdil