Olympia Vorbereitung mit Corona:

Wir möchten Euch gern einen kleinen Einblick in unsere Vorbereitung auf Tokio geben und wie Corona diese verändert. Gerade müssen wir so flexibel sein, wie noch nie zuvor: Das war zwar zu erwarten, aber wie nervenaufreibend die Planung sein kann, möchten wir euch erzählen:

Unser Plan bis zu den Olympischen Spielen, die für uns am 27. Juli starten, war im letzten Dezember perfekt ausgetüftelt. Im Januar und Februar wollten wir in Portugal trainieren, um dort bei Wind und Welle unser Bootshandling zu optimieren. Unseren ersten Block im Januar absolvierten wir erfolgreich. Zu dem Zeitpunkt verbreitete sich jedoch die Mutation von England aus und England strich sämtliche Flüge. Unser britischer Trainer blieb somit in Portugal, während wir für ein paar Tage Kraft zu Hause tankten.

Wir hatten ein wirklich straffes Programm geplant und wollten noch zwei weitere Male nach Portugal zurückkehren.

Nach unserer Rückkehr infizierte sich Tina dann mit Covid, somit viel der nächste Trainingsblock ins Wasser. Ungewiss war auch, wie schnell Tina wieder einen negativen Test vorweisen konnte, denn dies kann manchmal länger dauern. Nach neun Tagen war der Spuk Gott sei Dank vorbei. Tina war wieder gesund und der Test negativ.

Zur selben Zeit entwickelte sich Portugal, einer bis dahin „sichereren“ Orte Europas, zum Number One Hotspot. Kurzerhand mussten wir um planen. Unser britischer Trainer, der auf Grund der in England auftretenden Mutation gar nicht erst nach Hause geflogen war, sondern in Portugal verweilte, packte schließlich unsere Sachen zusammen und fuhr alles nach Spanien. In Cadiz fanden wir glücklicherweise super Trainingsbedingungen vor.

Derzeit sind wir auf Lanzarote und wollten ab heute einen Trainingsblock starten. Jedoch durfte unser Trainer Ian nicht in Spanien einreisen und wurde am Flughafen abgewiesen. Scheinbar sind derzeit für Engländer nur staatlich genehmigte Geschäftsreisen einreiseberechtigt. Unsere Trainingslager zählen zwar als Geschäftsreisen, aber diese sind nur durch den Deutschen Seglerverband, jedoch nicht von der spanischen Regierung genehmigt.

Nun sind wir alleine auf Lanzarote und suchen auf Hochtouren nach einer Lösung um unser Trainingslager zu retten. Hier ist es nicht ratsam alleine auf das Wasser zu gehen. Die Gefahr ist zu Groß bei Bruch auf dem Ozean keine Hilfe zu bekommen.

All die Beschränkungen, Veränderungen und Unsicherheiten machen unseren Trainingsalltag wirklich schwierig. Wir versuchen jedoch nicht zu vergessen, was hinter dem ganzen Covid-Stress für uns steckt und zwar das Segeln an sich, der Spaß an unserem Sport und das Flitzen um den Rennkurs.

Um uns im „Covid-Planungswahnsinn“ zu Recht zu finden, versuchen wir im Kopf weiterhin flexibel zu bleiben und die Wassertage die wir haben, effektiv zu nutzen