Henri de Bokay wurde mit der Elliot 52 SS „Rafale“ deutscher Offshore Meister 2024. Foto: Hinrich Franck

Das Pantaenius Rund Skagen Race brachte die Entscheidung beim Kampf um den internationalen deutschen Meistertitel im Offshore Seesegeln in ORC A und B 2024: In der Gruppe der großen Yachten siegte die Elliot 52 SS „Rafale“ souverän vor der Humphrey 39 „Ginkgo“ und der Maxi Dolphin 75 „Calypso“, in ORC B ging der Titel an die JPK 10.30 „Hinden“ vor dem Eintonner „Oromocto“ und der Swan 371 „La Diana“.

In die Wertung der IDM der Seesegler waren in diesem Jahr zwei Wettfahrten eingeflossen: Der Capitell Cup Rund Helgoland im Rahmen der Nordseewoche am Pfingstsonntag sowie das 510 Seemeilen lange Pantaenius Rund Skagen Race, das für die Gesamtwertung doppelt gezählt wurde.

First Ship Home nach nur 47 Stunden, 44 Minuten und 8 Sekunden auf See war die Crew der Elliott 52 SS „Rafale“, die bereits am Mittwochabend die Ziellinie vor Kiel-Schilksee überquerte und als einzige der 32 teilnehmenden Yachten mit dem letzten Quäntchen Ostwind und ohne Flaute den Kurs absolvierte. Trotz des furiosen Zieleinlaufs weit vor den anderen teilnehmenden Yachten schaffte es die „Rafale“ aber nicht, den inzwischen 24 Jahre alten Streckenrekord der „Uca“ zu brechen.

Bei ihrem haushohen Sieg profitierte die schnelle Rennyacht von dem für die großen, modernen Yachten nahezu perfektem Wetterszenario. Ohne wie die kleineren Yachten in Flautenlöchern hängen zu bleiben und phasenweise sogar zu ankern, konnte die „Rafale“ alle ihre Vorteile ausspielen und erhielt auch den Skagen-Preis für die beste Yacht des Rennens.

„Diesmal passte alles. Die Yacht, das Wetterfenster, das perfekte Team“, sagte „Rafale“ Skipper Malte Päsler. „Wir haben einen Topspeed von 23 Knoten geschafft, jeden nötigen Segelwechsel mitgemacht und keine Fehler zugelassen. Wir sind sehr glücklich und stolz über das Ergebnis.“

Für die Crew um Eigner Henri de Bokay ist es die vierte Saison auf der ehemaligen „Outsider“. Nach verschiedenen Regatten im Mittelmeer, in der Karibik und über den Atlantik nahm das Team dieses Jahr zum ersten Mal an der Offshore IDM teil. Für das perfekte Routing sorgte Robin Zinkmann, Taktik und Strategie lagen in den Händen von Johannes Polgar und für den Trimm war unter anderem Marc-Daniel Mählmann verantwortlich.

Die Crew der „Rafale“ feierte einen furiosen First Ship Home Erfolg beim Pantaenius Rund Skagen Race Foto: Crew Rafale

Auf den zweiten Rang der Gruppe ORC A kam Dirk Clasen mit seiner Humphrey 39 „Ginkgo“. Zur neunköpfigen Crew gehörte auch DSV-Seesegelexperte Johannes Christophers. Dritte wurde mit der Maxi Dolphin „Calypso“ von Gerhard Clausen (NRV) die größte Yacht des Feldes. Die Haspa vom Hamburgischer Verein Seefahrt e.V wurde mit den Plätzen 13 und 12 Gesamtneunte.

Beim ersten Teil der IDM, der ‚Rund Helgoland’ hatte die ‚Rafale‘ auch die LineHonours gesegelt, wurde dann nach berechneter Zeit aber zweite hinter der Humphreys 39 von Dirk Clasen. Dritte beim erste Teil war die „Rarotonga“ geworden, eine Swan 46, gesteuert von Christoph Mählmann.

DSV-Vizepräsidentin Katrin Adloff war als Mitglied des Schiedsgerichts auf Helgoland und Kiel dabei. „Das Pantaenius Rund Skagen Rennen ist die maßgebliche deutsche Offshore-Regatta“ sagte sie. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, dieses ikonische Rennen in das Programm der Deutschen Meisterschaft der Seesegler zu integrieren.“

Die Kombination der beiden Regatten Rund Helgoland und Rund Skagen für die IDM, ausgerichtet vom Segel-Verein Altona-Oevelgönne, wurde von allen Teilnehmenden sehr gelobt. „Für die Meisterschaft war die Kombination aus Capitell Cup Rund Helgoland und Pantaenius Rund Skagen gut, beide Rennen haben stark davon profitiert“, sagte Jonas Hallberg. „Man konnte nicht mit einem Glücksgriff deutscher Meister werden, sondern musste sich unter verschiedenen Bedingungen beweisen und so sein ganzes seglerisches Spektrum abrufen.“

Die Offshore-IDM war die erste von drei Meisterschaften für Seesegler dieses Jahr. Es folgen die IDM Doublehanded im Rahmen des blue ribbon Cup vor der IDM Inshore zur Flensburger Fördewoche.

Alle Ergebnisse gibt es HIER: