Mit einem zweiten Platz beendet Helena Wolf überaus erfolgreich ihren ersten Einsatz bei einem Grand Prix. Der Weg dorthin war für die erst 17jährige Neuseglerin des NRV Olympic Team gar nicht so einfach. In einem Brief an die Partner und Freunde des NRV Olympic Team erzählt sie von ihrem ersten Einsatz beim "4th Portugal Grand Prix Round 1":

»Ich bin gerade gestern aus Portugal zurückgekommen, wo ich die erste Grand Prix Regatta dieses Winters mit Marie Thusgaard gesegelt bin.
Normalerweise segle ich mit meiner Partnerin Laura, die 25 ist und Ökonomie studiert. Unser Plan für diesen Winter ist es, zusammen mit dem dänischen Team in Vilamoura bis Ende Februar zu trainieren. Die Boote sollten dafür spätestens Anfang Dezember in Portugal sein, wo das erste Trainingslager am 4. Dezember beginnen sollte. Unser internes Problem bestand darin, dass wir nicht wussten, wie unser Boot dorthin kommen könnte. Ich bin erst 17 und kann noch nicht fahren und meine Vorschoterin hatte Examen, auf die sie sich vorbereiten musste. 

Damit standen wir also vor einer großen logistischen Herausforderung. Zwei Tage vor Abfahrt und etlichen Stunden am Telefon, hatten wir dann endlich einen Plan.

Alles war gepackt und am 29. November war unser zweit-Boot auf dem Weg in den Süden zusammen mit einem anderen dänischen Jungs-Team. Mit der Tatsache, dass ich selbst im Dezember wohl oder übel nicht viel segeln werde und mich auf Athletik-Training hier zu Hause so wie Schule konzentrieren würde, hatte ich mich eh abfinden müssen, da meine Partnerin ja Examen hatte. Als dann am 9. November meine Schule verkündete, dass wie wieder Online-Unterricht haben würden, tat sich für mich die Möglichkeit auf, doch noch nach Vilamoura zu reisen, ohne allzu viel Schule zu verpassen.

So kam es dann also dazu, dass ich mich knappe 24 Stunden später mit Marie im Flugzeug auf dem Weg in den Süden befand. Ich war irrsinnig nervös, da Marie eine sehr erfahrene Schottin ist, die vor zwei Monaten noch in Tokyo segelte. Wir trainierten zwei Tage bevor die Regatta begann. Die Regatta lief über vier Tage. 

Es waren traumhafte Bedingungen zum Segeln! Marie und ich verstanden uns super und sie gab mir das nötige Selbstvertrauen am dritten Regatta Tag, das Boot souverän über den Pacour zu bringen. Es war das erste Mal, dass ich seit meinem Unfall in Cascais im Juni wieder in viel Wind und großer Welle draußen war. 

In Cascais war ich bei einem Nosedive unglücklicherweise im Fußstropp hängen geblieben und hatte mir einen Muskel gerissen, was dann dazu geführt hatte, dass wir nicht an den Start gehen konnten. Seitdem hatte ich nicht mehr die Gelegenheit in solch hohen Wellen zu segeln und als wir dann am Donnerstag ähnliche Bedingungen mit bis zu 20 Knoten und hoher Atlantik Welle hatten, konnte ich die Nervosität nur zu gut spüren. Umso glücklicher und stolzer war ich als wir den Tag mit Topplatzierungen abschlossen. Im Verlauf der Regatta klettern wir immer weiter die Resultatliste hinauf und starten den letzten Tag dann sogar mit dem Blauen Bip. 

Der vierte Regatta Tag war ein großer Erfolg für uns, da es uns gelang in schwierigen Bedingungen stabil vorne zu segeln und somit den Tag zu gewinnen. Am Ende der Regatta hatten wir unseren zweiten Platz! 

Ich bin stolz und super dankbar, dass ich diese Woche mit Marie segeln durfte.

Video vom vierten Tag und der Siegerehrung: