Die German-Frers-Konstruktion „y3k“ von Eigner und Steuermann Claus-Peter Offen vor Porto Cervo beim Maxi Yacht Rolex Cup 2021 © Alex Bocage/Maxi Yacht Rolex Cup


Diese herausragende Platzierung kam für Offen und seine 23-köpfige Crew etwas überraschend. Die German-Frers-Konstruktion „y3k“ ist zwar über die Jahre laufend optimiert worden, hat aber mittlerweile 12 Jahre auf dem Buckel und wiegt gut ein Drittel mehr als die modernen Leichtbaukonstruktionen. Hinzu kommt, dass die bislang beim Maxi-Rolex-Cup dominierenden Wally-Yachten sich in diesem Jahr einigen der schnellsten Hochsee-Raketen gegenüber sahen, die allesamt mit Vollprofis besetzt und allerlei Geschwindigkeitsrekorde beim Fastnet, Transpac, Sydney-Hobart und ähnlichen Veranstaltungen halten: „Rambler“ (USA), „Wild Thing“ (Australien) „Comanche“ (ex USA, jetzt Russland), „Deep Blue“ (USA) „Leopard of London“ (UK) sind reine Rennmaschinen, die im Yachtsport einen Namen haben.

Fairer Weise muss man sagen, dass diese Yachten eher für lange Raumschots-Kurse ausgelegt sind und in der Vermessung entsprechend bestraft werden. Für die küstennahen Kurse mit vielen Kreuzstrecken eignen sich diese reinen Rennmaschinen weniger. Dass am Ende nach der Wally Cento (100 Fuß) „Magic Carpet 3“ (mit Taktiker Jochen Schümann an Bord) gleich drei weitere Wally’s mit wohnlicher Einrichtung an der Spitze lagen, verblüffte dann doch, nicht nur die Segelprofis aus Übersee. Wie hoch der Standard in der Flotte war, zeigen die knappen Ergebnisse nach berechneter Zeit.

Größenunterschied: Die „y3k“ wird von der „Comanche“, dem größten und schnellsten Boot in der Flotte, passiert © Alex Bocage/Maxi Yacht Rolex Cup

Die Wetterbedingungen in Porto Cervo waren recht unterhaltsam. Von leichten bis mittleren Wind bis zu steifer Brise und schweren Gewittern war alles dabei, durchweg bei Temperaturen über 30 Grad. „y3k“ zeigte mit den Tagesplätzen 3, 3 ,1, 4 (der fünfte Start fiel wegen Flaute aus) eine gute Konstanz. Das Endergebnis war denkbar knapp, mit nur einem Punkt Vorsprung gewann „Magic Carpet 3“ den Cup.

Für Claus-Peter Offen, der entsprechend der vorgeschriebenen Owner-Driver-Rule selbst am Ruder stand, ist die Costa Smeralda ein vertrautes Revier. In den letzten 18 Jahren hat er mit seinen Yachten unter dem Namen „y3k“ den Maxi-Rolex-Cup schon 2005, 2009, 2010, und 2011, also insgesamt viermal gewonnen. Der 2. Platz 2021 ist kaum geringer einzuschätzen.

Svante Domizlaff

>> Zu den Ergebnissen