Parallel zum jährlichen Lake Garda Meeting der Optimisten in Riva wo sich 1200 Optimisten über Ostern zum Schlagabtausch treffen, wird seit Jahren in Malcesine nur ein paar Kilometer südlicher als Riva, das Youth Easter Meeting im Ilca 4 und Ilca 6 ausgetragen. Fast 350 Segler aus 20 Nationen segelten bei absolut untypischem Lake Garda Meeting Wetter über 4 Tage 6 Wettfahrten, dabei auch John Frederik Wolff im 168 Boote großen Ilca 4 Feld.

Am ersten Regattatag regnete es ohne Unterbrechung und der Wind ließ auf sich warten. Die Cafeteria im Club, der einzige trockene Zufluchtsort, war voll wie es der Bierstand beim HSV Bundesligaspiel in der Pause noch keiner erlebt hat, nur das hier Kaffee und Tee statt Bier an die frierenden und nassen Segler, Trainer und Eltern serviert wurde. Um 15.00 Uhr dann die Erlösung mit AP+H. Keine Wettfahrten heute, also nach Hause um Klamotten zu trocknen und das Abendprogramm gestalten. Die Segler sind zwar hauptsächlich neu in der Ilca 4 Klasse, kennen sich dennoch großteils von den vielen Jahren aus der Optizeit und somit hatten sich viele auf ein Wiedersehen im Frühjahr gefreut und Verabredungen für die Zeit an Land gemacht. Minigolf ging nicht wegen des Wetters, also wurde gemeinsam gegessen und vereinzelt wurden Segler auch Abends in der WindsBar in Torbole gesichtet. Lake Garda Meeting eben!

Am zweiten Wettfahrtstag ging es dann nach einer Stunde Startverschiebung, wegen Regen und Flaute, endlich los. Es wurden 2 Wettfahrten durchgeführt, nicht genug um die Segler fortan in Gold und Silber Fleets aufzuteilen, aber immerhin schöne Leichtwindwettfahrten, die es taktisch in sich hatten. Üblicherweise gibt es beim Ventowind in Malcesine eine bevorzugte Seite für die erste Kreuz, die Segler, die dem typischen Muster einfach folgten, mußten allerdings hohe Punkte kassieren, heute ging es eher Ostseetypisch darum, die Böenfelder zu entdecken und sekundär die Winddreher auszusegeln. Johnny schaffte dabei einen 7 und 14 Platz, es war nicht einfach, aber zumindest ersparte er sich ganz hohe Punkte.

Am dritten Tag – wieder Regen – wieder Startverschiebung – und dann gegen 14 Uhr, Delta hoch und raus zur Bahn für weitere Wettfahrten. Toller Start und Führung Mitte der ersten Kreuz aber die Böen und Dreher richtig zu deuten und die Taktik darauf anzupassen war nach wie vor schwierig. Am Ende Platz 8 – danach hörte es unerwartet auf zu regnen, die Sonne kam raus, aber für ein Systemwechsel auf südliche Ora Winde war es zu kalt und zu spät. Der Wind drehte zwar auf Süd, schlief aber ein – danach AP+H – nach Hause – Klamotten trocknen und Abendprogramm planen.

Am letzten Wettfahrttag dann mal was neues von der Wettfahrtleitung, die bisher auf Startzeitpunkte zwischen 12-13 Uhr gesetzt hatten. Start um 09.00 Uhr. Und tatsächlich – es regnete zwar wieder, aber wir hatten Glück – der nördliche Vento Wind war stärker als der Regen und alle Gruppen schafften 3 Rennen knackigen bei 20 Knoten Wind. Johnny vorne mit den Plätzen 8-5-4 dabei. In der Gesamtwertung ging es dadurch von Rang 10 auf 6 nach vorne wobei ihm besonders zugute kam, dass einige Segler nur bei Leichtwind gut und schnell segeln und am letzten Tag viele Punkte sammelten.

Insgesamt sehr ernüchternd, Garda mal anders zu erleben - wenn man bedenkt, wie oft wir seit 10 Jahren im März und April dort trainiert haben, so viel Regen über so viele Tage, dass war absolut untypisch. Wir hatten trotzdem eine gute Zeit, haben Freunde getroffen, konnten mit einigen der besten Segler der Ilca Klasse Speed vergleichen und die To-Do Liste um ein paar Punkte ergänzen. Die Starts sind gut aber bei Leichtwind fehlt es an Speed im Downwind, Ilca segeln ist halt nicht mit Opti segeln zu vergleichen, die Technik insbesondere Im Downwind, muss geübt werden, wahrscheinlich geht das am besten mit vielen Stunden am Gardasee, aber bitte nicht bei Regen und Flaute!

Die Top6 der Ilca 4 Klasse kam übrigen aus 6 Nationen, Gold und Silber ging an Lorenzo Ghirotti (ITA) und Benedek Heder (HUN) die beide schon 2022 in den Ilca umgestiegen sind. Erik Scheidt der mit Johnny noch 2023 im Opti die WM segelte, holte Bronze, dann folgten 2 weitere Segler aus USA und CRO die ebenfalls seit 2022 Ilca segeln. Die Ilca 4 mag zwar von vielen als untertackelt und langweiliges Boot gelten, bei 20 Knoten allerdings, hatten die 15-16 jährigen Jungs und Mädchen dort genug zu tun um die Bahn abzusegeln. Johnny wird daher wohl erst nach der Ilca 4 WM im Juni in Portugal in den Ilca 6 umsteigen.

Rainer Wolff